Inklusionsbegleiter

Inklusionsbegleiter gehen an den Start

Pilot-Seminar in Dußlingen zum Abbau von Barrieren

Inklusionsbegleiter sollen helfen, Menschen mit und ohne Behinderung zusammen- zubringen. Jetzt gab es das erste Pilot-Seminar in Dußlingen.

Dußlingen. Am Samstag gab es in den Dußlinger „Lebensräumen für Jung und Alt“ eine Pilot-Veranstaltung unter dem Motto „Machen Sie mit – werden Sie Inklusionsbegleiter“. Mit der Idee des Begleiters will derzeit der Landesverband Selbsthilfe Körperbehinderter Baden-Württemberg (LSK) dazu beitragen, dass Menschen mit und ohne Behinderung in alltäglichen Situationen ohne falsche Hemmungen aufeinander zugehen und Barrieren in den Köpfen abbauen können.

Teilnehmer der Inklusionsbegleiter-Seminare am Dußlinger Bahnhof. Bild: ST
Teilnehmer der Inklusionsbegleiter-Seminare am Dußlinger Bahnhof. Bild: ST

Die aktuellen Inklusionsbegleiter-Kurse wenden sich ausdrücklich an Menschen mit und ohne Behinderung: Menschen ohne Behinderung mangelt es häufig an Informationen, wie eine geeignete Hilfestellung für ein Gegenüber mit Handicap aussehen kann. Die daraus resultierende Unsicherheit führt allzu oft dazu, dass eine Kontaktaufnahme gänzlich vermieden wird.

Willi Rudolf, Vorsitzender des LSK und selbst Rollstuhlfahrer, will mehr Sensibilität auf beiden Seiten: „Ich kann durch klare Angebote meinem Gegenüber ohne Behinderung signalisieren, wie er sich verhalten kann“, so Rudolf. Eine nichtbehinderte Seminarteilnehmerin wiederum erzählte eine Anekdote aus ihrem eigenen Umfeld: Eine Frau im Rollstuhl wurde von einer ihr Unbekannten angeprochen, als ob sie ein Kleinkind wäre.

In Kurs-Gesprächen wurde also „Kommunikation“ als Schlüsselbegriff für ein besseres gegenseitiges Verständnis herausgearbeitet: Vom Blickkontakt bis zur verbalen Unterhaltung reicht die Palette der menschlichen Kommunikationsmöglichkeiten, die gerade zwischen Menschen mit und ohne Behinderung sensibel, achtsam und offen eingesetzt werden sollten.

Den Perspektivwechsel lernten die Teilnehmerinnen ohne Behinderung während des Seminars auch ganz praktisch kennen: Rund um den Veranstaltungsort wurden verschiedene öffentliche Räume in der Gemeinde gemeinsam besucht, wobei Menschen ohne Behinderung zeitweise auch in eigens dafür vorgesehenen Rollstühlen unterwegs waren. Sie lernten dabei positive Beispiele für barrierefreies Bauen kennen, wie es in Dußlingen rund um das neue Rathaus praktiziert wurde. Am naheliegenden Bahnhof demonstrierten Mitarbeiter der Hohenzollerischen Landesbahn, wie Ein- und Ausstiege in den Zug mit Hilfe einer Auflegrampe nahezu ebenerdig möglich sind.

Bekanntschaft machten die Teilnehmer auch mit einem speziellen „Dußlinger Randstein“, auf den Bürgermeister Thomas Hölsch in seiner Begrüßung bereits hingewiesen hatte: Der speziell angeschrägte Bord

stein wurde vor der Mediothek der Gemeinde im Selbstversuch erfolgreich getestet. Willi Rudolf bedankte sich bei Hölsch nicht nur für die Gastfreundschaft. „Ich freue mich, dass Dußlingen hier so beispielhaft vorangeht“, sagt er.

 

„Man hat den Eindruck, ständig angeschaut zu werden und seiner Umwelt Hilfebedarf zu signalisieren. Gleichzeitig möchte man niemandem zur Last fallen“, schilderte eine Frau ihre Eindrücke von ihrer eignenen kurzen Rollstuhl- Selbst erfahrung.ST

„Inklusionsbegleiter“ Das Projekt „Inklusionsbegleiter“ wird gefördert durch die Baden-Württemberg-Stiftung und in Kooperation mit der Paul-Lechler-Stiftung und der Aktion Mensch durchgeführt. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.inklusionsbegleiter.de oder www.lsk-bw.de.

Inklusionsbegleiter

Inklusionsbegleiter gehen an den Start

Pilot-Seminar in Dußlingen zum Abbau von Barrieren

Inklusionsbegleiter sollen helfen, Menschen mit und ohne Behinderung zusammen- zubringen. Jetzt gab es das erste Pilot-Seminar in Dußlingen.

Dußlingen. Am Samstag gab es in den Dußlinger „Lebensräumen für Jung und Alt“ eine Pilot-Veranstaltung unter dem Motto „Machen Sie mit – werden Sie Inklusionsbegleiter“. Mit der Idee des Begleiters will derzeit der Landesverband Selbsthilfe Körperbehinderter Baden-Württemberg (LSK) dazu beitragen, dass Menschen mit und ohne Behinderung in alltäglichen Situationen ohne falsche Hemmungen aufeinander zugehen und Barrieren in den Köpfen abbauen können.

Teilnehmer der Inklusionsbegleiter-Seminare am Dußlinger Bahnhof. Bild: ST
Teilnehmer der Inklusionsbegleiter-Seminare am Dußlinger Bahnhof. Bild: ST

Die aktuellen Inklusionsbegleiter-Kurse wenden sich ausdrücklich an Menschen mit und ohne Behinderung: Menschen ohne Behinderung mangelt es häufig an Informationen, wie eine geeignete Hilfestellung für ein Gegenüber mit Handicap aussehen kann. Die daraus resultierende Unsicherheit führt allzu oft dazu, dass eine Kontaktaufnahme gänzlich vermieden wird.

Willi Rudolf, Vorsitzender des LSK und selbst Rollstuhlfahrer, will mehr Sensibilität auf beiden Seiten: „Ich kann durch klare Angebote meinem Gegenüber ohne Behinderung signalisieren, wie er sich verhalten kann“, so Rudolf. Eine nichtbehinderte Seminarteilnehmerin wiederum erzählte eine Anekdote aus ihrem eigenen Umfeld: Eine Frau im Rollstuhl wurde von einer ihr Unbekannten angeprochen, als ob sie ein Kleinkind wäre.

In Kurs-Gesprächen wurde also „Kommunikation“ als Schlüsselbegriff für ein besseres gegenseitiges Verständnis herausgearbeitet: Vom Blickkontakt bis zur verbalen Unterhaltung reicht die Palette der menschlichen Kommunikationsmöglichkeiten, die gerade zwischen Menschen mit und ohne Behinderung sensibel, achtsam und offen eingesetzt werden sollten.

Den Perspektivwechsel lernten die Teilnehmerinnen ohne Behinderung während des Seminars auch ganz praktisch kennen: Rund um den Veranstaltungsort wurden verschiedene öffentliche Räume in der Gemeinde gemeinsam besucht, wobei Menschen ohne Behinderung zeitweise auch in eigens dafür vorgesehenen Rollstühlen unterwegs waren. Sie lernten dabei positive Beispiele für barrierefreies Bauen kennen, wie es in Dußlingen rund um das neue Rathaus praktiziert wurde. Am naheliegenden Bahnhof demonstrierten Mitarbeiter der Hohenzollerischen Landesbahn, wie Ein- und Ausstiege in den Zug mit Hilfe einer Auflegrampe nahezu ebenerdig möglich sind.

Bekanntschaft machten die Teilnehmer auch mit einem speziellen „Dußlinger Randstein“, auf den Bürgermeister Thomas Hölsch in seiner Begrüßung bereits hingewiesen hatte: Der speziell angeschrägte Bord

stein wurde vor der Mediothek der Gemeinde im Selbstversuch erfolgreich getestet. Willi Rudolf bedankte sich bei Hölsch nicht nur für die Gastfreundschaft. „Ich freue mich, dass Dußlingen hier so beispielhaft vorangeht“, sagt er.

 

„Man hat den Eindruck, ständig angeschaut zu werden und seiner Umwelt Hilfebedarf zu signalisieren. Gleichzeitig möchte man niemandem zur Last fallen“, schilderte eine Frau ihre Eindrücke von ihrer eignenen kurzen Rollstuhl- Selbst erfahrung.ST

„Inklusionsbegleiter“ Das Projekt „Inklusionsbegleiter“ wird gefördert durch die Baden-Württemberg-Stiftung und in Kooperation mit der Paul-Lechler-Stiftung und der Aktion Mensch durchgeführt. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.inklusionsbegleiter.de oder www.lsk-bw.de.
Scroll to top

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen