Oberbürgermeister Bulander, Baubürgermeister Gönner und Kommunalpolitiker wurden für barrierefreiese Bauen sensibilisiert
Barrierefreiheit steigert die Lebensqualität für alle Menschen: Diese Kernbotschaft konnte der Landesverband Selbsthilfe Körperbehinderter Baden-Württemberg (LSK) einem großen Kreis von Kommunalpolitikern nahebringen. Anlass war eine Veranstaltung der Firma LEOBA (Leben ohne Barrieren) in Mössingen-Talheim, einem Kooperationspartner des LSK. Die ursprünglich vom heutigen LSK-Vorsitzenden Willi Rudolf gegründete Firma LEOBA bietet bundesweit technische Lösungen, insbesondere Liftsysteme, zur Überwindung von Barrieren in Gebäuden an. Rund 20 Gemeinde- und Ortschaftsräte sowie der Mössinger Oberbürgermeister Michael Bulander, Bürgermeister Martin Gönner und der städtische Wirtschaftsförderer Claudius Mähler ließen sich Mitte November vor Ort informieren.
Zu sehen bekamen sie bei dieser Gelegenheit auch die LSK-Wanderausstellung „Barrierefrei bauen“, die schon in vielen Städten und Gemeinden Baden-Württembergs gezeigt wurde. Für Willi Rudolf passte die Kombination von Ausstellung und Firmenpräsentation bestens: „Unsere Ausstellung soll dafür sensibilisieren, bereits bei Planung und Neubau das Thema Barrierefreiheit als selbstverständliches Prinzip zu berücksichtigen. LEOBA zeigt, welche nachträglichen technischen Lösungen möglich sind, wenn dies bei der Planung und Errichtung eines Gebäudes versäumt wurde beziehungsweise bei Altbauten seinerzeit technisch noch nicht möglich war“, so der LSK-Vorsitzende.
„Barrierefreiheit gewinnt nicht nur wegen der demografischen Entwicklung zunehmend an Bedeutung“, betonte die LSK-Projektleiterin Sabine Goetz gegenüber den Kommunalpolitikern. „Viele Umfragen belegen, dass die meisten Menschen solange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung bleiben wollen.“ Zudem lebten in Deutschland rund sieben Millionen Menschen mit einer Behinderung, viele davon mit einer Körperbehinderung. Barrierefreiheit als Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben und für eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sei deshalb ein Thema für alle Menschen. „Durch Krankheit oder Unfall kann sich in jedem Alter das Leben nachhaltig verändern“, sagte Sabine Goetz.
Wie sehr hohe Bordsteine, Treppen oder enge Türen betroffene Menschen von der Partizipation ausschließen können, erfuhren die Kommunalpolitiker im Selbstversuch. In bereitgestellten Rollstühlen konnten sie auch selbst erkennen, wie falsch angebrachte Waschbecken oder Lichtschalter und selbst unscheinbare Hindernisse am Boden zu beinahe unüberwindlichen Barrieren werden können. Ganz ohne erhobenen Zeigefinger wuchs so die Erkenntnis, wie klein im Vergleich dazu der Aufwand ist, einen Neubau von vorne herein barrierefrei zu gestalten.
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