“Auf Tour für eine barrierefreie Stadt”

Eine beispielhafte 5. Mai-Aktion

„Auf Tour für eine barrierefreie Stadt“ in Mössingen, Rottenburg, Münsingen und St. Johann

Der Landesverband Selbsthilfe Körperbehinderter Baden-Württemberg e.V. (LSK) veranstaltete am 09. und 10. Mai eine öffentlichkeitswirksame Kampagne. In vier Städten und Gemeinden waren Menschen mit und ohne Behinderung sowie Schüler verschiedener Klassen gemeinsam unterwegs, um eigene Eindrücke und Meinungen von Passanten zur Barrierefreiheit ihrer Stadt zu sammeln. In Mössingen waren zwei Klassen des Firstwald-Gymnasiums als Tester bei der „Tour für eine barrierefreie Stadt“ unterwegs. Neben Rollstühlen, die zur Selbsterfahrung eingesetzt wurden, hatten die Schülerinnen und Schüler vorbereitete Dokumentationsbögen zum Ausfüllen dabei. Die Tour, die momentan als bundesweites Projekt von Aktion Mensch gefördert wird, erfasst nicht nur bauliche Hürden, die für Menschen mit Behinderung ebenso zum Problem werden können wie für ältere oder kranke Menschen und Eltern, die mit einem Kinderwagen unterwegs sind. Vielmehr gehe es darum, ganz generell „das gegenseitige Verständnis füreinander zu vertiefen. Das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Inklusion gelingen kann“, sagt   Sabine Goetz, Projektleiterin vom LSK, die in Kooperation mit dem Kreisbehindertenbeauftragten Tübingen Willi Rudolf und dem Kreisbehindertenbeauftragten Reutlingen Mark-Oliver Klett durch das Programm führte. In Mössingen und Rottenburg unterstütze neben den Schülern auch der Landesbehindertenbeauftragte Gerd Weimer die Aktion, der nun bereits zum 3. Mal der Einladung von Willi Rudolf gefolgt ist, um gemeinsam für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am kulturellen sowie politischen Leben, der Arbeitswelt und der Freizeit aufmerksam zu machen. „Die Kommunen sind der Schlüssel für die Umsetzung der Inklusion in der Fläche“, betonte er und fügte an, dass diese Kampagne mit Modellcharakter als beispielhaft einzustufen sei und zur Nachahmung aller Kreisbehindertenabeauftragten empfohlen sei. An der Steinlach waren außerdem der Erste Beigeordnete der Stadt Mössingen, Martin Gönner, sowie Rainer Powils, Behindertenbeauftragter der Stadt Mössingen, vor Ort. Gönner stellte sich dabei auch als Versuchsperson zur Verfügung und absolvierte als Rollstuhlfahrer mit einer Schulklasse einen Rundgang durch die Innenstadt. Schon an der ersten Station erwies sich eine kleine Stufe am Eingang eines Ladengeschäfts als Hürde, die ohne Assistenz nicht zu überwinden gewesen wäre. Als barrierefrei zugänglich erwies sich hingegen das Eiscafé, bei dem sich Weimer gleich ein Eis genehmigte. Allerdings: Der Tresen wäre für einen Rollstuhlfahrer zu hoch gewesen, um selbstständig zu bezahlen. Gänzlich ungeplant stellte sich dann auch das Kopfsteinpflaster in einer Mössinger Gasse als Problem heraus. Beim Elektrorollstuhl eines Teilnehmers sprang der Gummireifen vom kleinen Vorderrad herunter. Begleiter mussten in einem Geschäft in der Nähe einen Schraubendreher für die fällige Reparatur ausleihen. Überhaupt erwiesen sich viele Besitzer und Mitarbeiter in Läden und Büros als sehr hilfsbereit, eine positive Erfahrung dieses Aktionstags. Und es gab auch Überraschungen in Sachen Barrierefreiheit: In einem Backshop fand sich ein sehr gut ausgestattetes Behinderten-WC. Vor allem ging es aber darum, die Mitwirkenden und Passanten dazu anzuregen, eine neue Perspektive einzunehmen und Barrieren in den Köpfen durch Kontakte und Austausch abzubauen. Die Reaktionen der Schülerinnen und Schüler belegten, dass dies gelungen ist. Sie erlebten durch eigene Anschauung, welche im Alltag sonst häufig übersehenen Details eine Barriere darstellen können – und wie es sich anfühlt, im Alltag auf die Hilfsbereitschaft anderer Menschen angewiesen zu sein. Sie stellten aber auch fest, dass Begegnungen der unterschiedlichsten Art auch Spaß machen können. Einige begaben sich freiwillig und voller Tatendrang auf eine Zusatzrunde durch die Stadt – natürlich mit dem Rollstuhl. „Die Gesellschaft trägt eine Mitverantwortung an der Beseitigung von Barrieren“, sagt der Kreisbehindertenbeauftragte Tübingen, Willi Rudolf, der zugleich seit 25 Jahren als 1. Vorsitzender des Landesverbandes Selbsthilfe Körperbehinderter Baden-Württemberg e.V. Menschen mit Behinderung betreut und vertritt.

 

“Auf Tour für eine barrierefreie Stadt”

Eine beispielhafte 5. Mai-Aktion

„Auf Tour für eine barrierefreie Stadt“ in Mössingen, Rottenburg, Münsingen und St. Johann

Der Landesverband Selbsthilfe Körperbehinderter Baden-Württemberg e.V. (LSK) veranstaltete am 09. und 10. Mai eine öffentlichkeitswirksame Kampagne. In vier Städten und Gemeinden waren Menschen mit und ohne Behinderung sowie Schüler verschiedener Klassen gemeinsam unterwegs, um eigene Eindrücke und Meinungen von Passanten zur Barrierefreiheit ihrer Stadt zu sammeln. In Mössingen waren zwei Klassen des Firstwald-Gymnasiums als Tester bei der „Tour für eine barrierefreie Stadt“ unterwegs. Neben Rollstühlen, die zur Selbsterfahrung eingesetzt wurden, hatten die Schülerinnen und Schüler vorbereitete Dokumentationsbögen zum Ausfüllen dabei. Die Tour, die momentan als bundesweites Projekt von Aktion Mensch gefördert wird, erfasst nicht nur bauliche Hürden, die für Menschen mit Behinderung ebenso zum Problem werden können wie für ältere oder kranke Menschen und Eltern, die mit einem Kinderwagen unterwegs sind. Vielmehr gehe es darum, ganz generell „das gegenseitige Verständnis füreinander zu vertiefen. Das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Inklusion gelingen kann“, sagt   Sabine Goetz, Projektleiterin vom LSK, die in Kooperation mit dem Kreisbehindertenbeauftragten Tübingen Willi Rudolf und dem Kreisbehindertenbeauftragten Reutlingen Mark-Oliver Klett durch das Programm führte. In Mössingen und Rottenburg unterstütze neben den Schülern auch der Landesbehindertenbeauftragte Gerd Weimer die Aktion, der nun bereits zum 3. Mal der Einladung von Willi Rudolf gefolgt ist, um gemeinsam für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am kulturellen sowie politischen Leben, der Arbeitswelt und der Freizeit aufmerksam zu machen. „Die Kommunen sind der Schlüssel für die Umsetzung der Inklusion in der Fläche“, betonte er und fügte an, dass diese Kampagne mit Modellcharakter als beispielhaft einzustufen sei und zur Nachahmung aller Kreisbehindertenabeauftragten empfohlen sei. An der Steinlach waren außerdem der Erste Beigeordnete der Stadt Mössingen, Martin Gönner, sowie Rainer Powils, Behindertenbeauftragter der Stadt Mössingen, vor Ort. Gönner stellte sich dabei auch als Versuchsperson zur Verfügung und absolvierte als Rollstuhlfahrer mit einer Schulklasse einen Rundgang durch die Innenstadt. Schon an der ersten Station erwies sich eine kleine Stufe am Eingang eines Ladengeschäfts als Hürde, die ohne Assistenz nicht zu überwinden gewesen wäre. Als barrierefrei zugänglich erwies sich hingegen das Eiscafé, bei dem sich Weimer gleich ein Eis genehmigte. Allerdings: Der Tresen wäre für einen Rollstuhlfahrer zu hoch gewesen, um selbstständig zu bezahlen. Gänzlich ungeplant stellte sich dann auch das Kopfsteinpflaster in einer Mössinger Gasse als Problem heraus. Beim Elektrorollstuhl eines Teilnehmers sprang der Gummireifen vom kleinen Vorderrad herunter. Begleiter mussten in einem Geschäft in der Nähe einen Schraubendreher für die fällige Reparatur ausleihen. Überhaupt erwiesen sich viele Besitzer und Mitarbeiter in Läden und Büros als sehr hilfsbereit, eine positive Erfahrung dieses Aktionstags. Und es gab auch Überraschungen in Sachen Barrierefreiheit: In einem Backshop fand sich ein sehr gut ausgestattetes Behinderten-WC. Vor allem ging es aber darum, die Mitwirkenden und Passanten dazu anzuregen, eine neue Perspektive einzunehmen und Barrieren in den Köpfen durch Kontakte und Austausch abzubauen. Die Reaktionen der Schülerinnen und Schüler belegten, dass dies gelungen ist. Sie erlebten durch eigene Anschauung, welche im Alltag sonst häufig übersehenen Details eine Barriere darstellen können – und wie es sich anfühlt, im Alltag auf die Hilfsbereitschaft anderer Menschen angewiesen zu sein. Sie stellten aber auch fest, dass Begegnungen der unterschiedlichsten Art auch Spaß machen können. Einige begaben sich freiwillig und voller Tatendrang auf eine Zusatzrunde durch die Stadt – natürlich mit dem Rollstuhl. „Die Gesellschaft trägt eine Mitverantwortung an der Beseitigung von Barrieren“, sagt der Kreisbehindertenbeauftragte Tübingen, Willi Rudolf, der zugleich seit 25 Jahren als 1. Vorsitzender des Landesverbandes Selbsthilfe Körperbehinderter Baden-Württemberg e.V. Menschen mit Behinderung betreut und vertritt.

 

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